1. Die Wahrheit über Hypnose

In meiner langjährigen Tätigkeit als Hypnotiseur durfte ich mit vielen unterschiedlichen Menschen arbeiten. Dabei habe ich festgestellt, dass viele von ihnen – ganz gleich, wie verschieden sie auf den ersten Blick wirkten – ähnliche Gedanken und Fragen zur Hypnose hatten. Diese grundlegenden Fragen möchte ich Dir hier beantworten. Notiere sie Dir gern und bring sie zur ersten Sitzung mit – ich werde sie dann ganz persönlich und ausführlich mit Dir besprechen. Denn nur wenn Du weißt, was Dich erwartet, kannst Du Dich sicher und frei fühlen.

Was ist Hypnose eigentlich?

Der Mensch verfügt über zwei zentrale Instanzen: das Bewusstsein und das Unterbewusstsein. Auch wenn sie eng miteinander verbunden sind, unterscheidet die Psychologie klar zwischen ihnen.

Das Bewusstsein ist aktiv, wenn wir wach sind. Es hilft uns zu denken, unsere Aufmerksamkeit zu steuern und Entscheidungen zu treffen. Es filtert Informationen und schützt uns, indem es zwischen äußeren Reizen und inneren Empfindungen vermittelt.

Das Unterbewusstsein hingegen ist unser innerstes Selbst. Hier liegen unsere tiefsten Gefühle, unsere Persönlichkeit, Werte und moralischen Überzeugungen. Es speichert Erfahrungen, Emotionen und Muster, die unser Verhalten beeinflussen – oft ohne dass wir es bewusst merken. Es ist mächtig, aber nicht immer hilfreich. Manchmal hält es uns in alten Denkweisen fest, die uns nicht mehr guttun.

Genau hier setzt die Hypnose an. Sie nutzt Suggestionen, um dem Unterbewusstsein neue, gesündere Wege aufzuzeigen. Damit das funktioniert, musst Du bereit sein, diese Vorschläge anzunehmen. Dein Bewusstsein darf dabei ruhig zustimmen – denn ich bin da, um Dir zu helfen. Stell Dir Dein Unterbewusstsein wie einen gutmeinenden Freund vor, der manchmal falsche Wege einschlägt. Du selbst bist der Schlüssel zur Veränderung.

Die besondere Fähigkeit der menschlichen Psyche, die Hypnose so wirkungsvoll macht, ist unsere Vorstellungskraft. Wir können uns Dinge so lebendig vorstellen, dass sie sich real anfühlen – auch wenn sie es nicht sind. Denk zum Beispiel an einen spannenden Film: Du weißt, dass alles Fiktion ist, und trotzdem fühlst Du mit, erschrickst, lachst oder weinst. Dein Unterbewusstsein reagiert auf die Geschichte, während Dein Bewusstsein weiß, dass es „nur" ein Film ist.

Ähnlich ist es bei einem Fußballspiel: Du fieberst mit, spürst die Spannung, obwohl Du nicht selbst auf dem Platz stehst. Dein Unterbewusstsein erlebt den Moment intensiv, während Dein Bewusstsein Dich zur Geduld mahnt.

Die Hypnose nutzt genau diese Fähigkeit – mit einem entscheidenden Unterschied: Sie spricht das Unterbewusstsein direkt an. Dein Bewusstsein bleibt dabei wach und aufmerksam, stört aber nicht. Es erlaubt Dir, Deine Empfindungen neu zu ordnen und Dich innerlich besser zu fühlen.

Erinnere Dich an den letzten Film, der Dich völlig in seinen Bann gezogen hat. Weißt Du noch, was um Dich herum passiert ist? Wahrscheinlich nicht – Du warst in einem Zustand völliger Konzentration, einer sogenannten Trance. Genau diesen Zustand nutzen wir in der Hypnose, um positive Veränderungen zu ermöglichen.

2. Was fühle ich, wenn ich hypnotisiert werde?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, denn jeder Mensch erlebt Hypnose ein wenig anders. Doch aus den vielen Rückmeldungen meiner Klientinnen und Klienten lässt sich ein klares Bild zeichnen: Die meisten empfinden den hypnotischen Zustand als angenehm, warm und wohltuend.

Stell Dir einen sonnigen Tag vor, an dem Du entspannt im Freien liegst – ruhig, gelassen, ganz bei Dir. Oder erinnere Dich an einen Moment, in dem Du völlig konzentriert und gleichzeitig tief entspannt warst. Vielleicht kennst Du dieses Gefühl aus der Meditation: klar im Kopf, ruhig im Herzen, und Du möchtest diesen Zustand am liebsten nicht verlassen.

In der Hypnose nimmst Du Deine Umgebung bewusster wahr, die Zeit scheint langsamer zu vergehen, und Du fühlst Dich einfach gut. Es ist ein Zustand der inneren Ruhe und gleichzeitig der geistigen Wachheit – eine Kombination, die Dir erlaubt, tief in Dich hineinzuhören und neue Wege zu entdecken.

Nehme ich meine Umgebung während der Hypnose wahr?

Ja – ganz sicher. Du schläfst während der Hypnose nicht, auch wenn Filme oder Shows manchmal ein anderes Bild vermitteln. Das Klischee vom „schlafenden Hypnotisierten" ist ein Mythos und hat mit echter Hypnose nichts zu tun.

Der Begriff „Hypnose" stammt ursprünglich aus der griechischen Mythologie, vom Gott des Schlafes „Hypnos". Doch in der Hypnose schläfst Du nicht – vielmehr löst Du Dich von den alltäglichen Gedanken und Sorgen, die Dich daran hindern, Dich Deinem eigentlichen Anliegen zu widmen. Diese Loslösung empfinden viele Menschen als so angenehm und befreiend, dass es fast wie Schlaf wirkt. Denk zum Beispiel an eine wohltuende Massage: Du bist tief entspannt, aber wach. Genauso ist es bei der Hypnose.

In Wirklichkeit bist Du während der Hypnose hochkonzentriert und ganz bei Dir. Deine Umwelt tritt in den Hintergrund, Gedanken an Alltagspflichten verschwinden. Trotzdem bleibt Dein Bewusstsein aktiv. Viele berichten sogar, dass sie während der Hypnose besonders sensibel auf bestimmte Reize reagieren – Reize, die sie sonst kaum wahrnehmen.

Hat der Hypnotiseur Macht über mich? Kann er mich zu etwas zwingen?

Nein – ganz klar nicht. Damit jemand Dich zu etwas zwingen könnte, müsstest Du willenlos sein. Dein Bewusstsein müsste ausgeschaltet sein – und das ist in der Hypnose nicht möglich. Du behältst jederzeit die Kontrolle über Dich und Deinen Körper.

Vielleicht kennst Du Hypnose-Shows aus dem Fernsehen, in denen Menschen scheinbar willenlos Befehlen folgen. Diese Situationen wirken bizarr und faszinierend – aber sie haben mit therapeutischer Hypnose nichts zu tun. Die Personen in solchen Shows sind nicht zufällig ausgewählt. Sie signalisieren dem Hypnotiseur durch ihre Körpersprache, dass sie bereit sind, mitzumachen. Sie wollen hypnotisiert werden und lassen sich bewusst auf die Show ein.

Die Rolle des freien Willens

Während der gesamten Hypnose bist Du aktiv beteiligt. Du schläfst nicht und kannst jederzeit aus dem Zustand herauskommen – selbst wenn der Hypnotiseur plötzlich den Raum verlassen würde. Du würdest noch eine Weile in der Entspannung verweilen, dann aber von selbst die Hypnose beenden.

Niemand bleibt in Hypnose „stecken". Du behältst die Kontrolle – genauso wie bei einer Meditation. Und selbst in tiefer Hypnose kannst Du Suggestionen ablehnen. Jede Suggestion ist ein Vorschlag an Dein Unterbewusstsein – Du entscheidest, ob Du ihn annimmst. In gewisser Weise bist Du in Hypnose sogar freier als im Alltag, weil Du direkt mit Deinem Unterbewusstsein kommunizieren kannst, ohne dass Dein Bewusstsein dazwischenfunkt.

Gebe ich intime Gedanken oder Geheimnisse preis?

Auch hier gilt: Du entscheidest, was Du mitteilen möchtest. Viele Menschen fürchten, in Hypnose Dinge zu sagen, die sie sonst nie preisgeben würden. Doch Deine psychologischen Schutzmechanismen bleiben aktiv. Du wirst nichts sagen, was Du nicht sagen willst.

Wenn jemand in Hypnose etwas Persönliches erzählt, dann nur, weil er oder sie es möchte. Für mich als Hypnotiseur ist es wichtig, dass Du Dich sicher fühlst und offen über Dein Anliegen sprechen kannst – aber immer in Deinem Tempo und nach Deinem Wunsch. Deine Vorstellungskraft hilft Dir, Suggestionen lebendig aufzunehmen, aber Du verlierst niemals die Kontrolle.

Warum unterscheiden sich Hypnose-Shows so stark von echter Hypnose?

Der Unterschied liegt in der Motivation und der Situation. In Shows wollen die Menschen unterhalten werden – sie suchen bewusst den Zustand der Entrückung und des Kontrollverlusts. Der Show-Hypnotiseur erkennt diese Bereitschaft und nutzt sie gezielt aus. Mit psychologischen Tricks erzeugt er den Eindruck, Macht über die Teilnehmer zu haben.

In der therapeutischen Hypnose geht es dagegen um Hilfe, Heilung und persönliche Entwicklung. Ein ausgebildeter Hypnotiseur arbeitet mit Dir – niemals gegen Deinen Willen. Hypnose ist keine Manipulation, sondern ein Werkzeug zur Selbstveränderung. Wäre sie gefährlich oder unkontrollierbar, dürfte sie nur unter strenger staatlicher Aufsicht angewendet werden.

Ist jeder Mensch hypnotisierbar?

Ja – und wahrscheinlich warst Du selbst schon oft in einem hypnotischen Zustand, ohne es zu merken. Denk an den Moment kurz vor dem Einschlafen: Du bist entspannt, siehst Bilder vor Deinem inneren Auge, erlebst den Tag noch einmal. Oder morgens, wenn Du langsam aus dem Schlaf kommst und noch in diesem angenehmen Zustand verweilst.

Auch beim Lesen eines spannenden Buches oder beim Schauen eines faszinierenden Films tauchst Du tief ein, vergisst die Welt um Dich herum. Du bist ganz bei Dir – und genau das ist Hypnose. Jeder Mensch kennt diesen Zustand. Die therapeutische Hypnose nutzt ihn gezielt, um Dir zu helfen, Dich besser zu fühlen.

Was ist, wenn ich bei der Hypnose Fehler mache?

Eine berechtigte Frage – und ich möchte Dich gleich beruhigen: Du kannst keine Fehler machen. Hypnose ist kein Test, keine Prüfung und keine Aufgabe, bei der man etwas „falsch" machen könnte. Sie ist vielmehr ein Schlüssel, ein Türöffner zu Deinem Inneren. Mit der Hypnose öffnest Du diese Tür und begibst Dich auf den Weg zu Dir selbst.

Das Ziel, das Du erreichen möchtest, hast Du bereits formuliert. Ich begleite Dich dabei – wie ein Personalcoach, der den Weg kennt und weiß, welche Schritte sinnvoll sind. Du bringst die Motivation mit, ich bringe das Wissen und die Erfahrung. Gemeinsam arbeiten wir daran, Dein Ziel zu verwirklichen.

Stell Dir Hypnose wie ein Training vor – sei es im Sport, beim Kochen oder beim Erlernen einer neuen Fähigkeit. Du bekommst eine Anleitung, aber Du selbst bist aktiv. Du folgst den Impulsen, setzt sie um, und am Ende steht ein Ergebnis, auf das Du stolz sein kannst. So funktioniert auch Hypnose: Du bist beteiligt, bewusst, wach und entscheidend für den Erfolg.

Vertraue mir und meiner Erfahrung. Ich kenne die Abläufe und werde Dir genau sagen, was zu tun ist. Wenn Du Dich auf den Prozess einlässt, werden wir gemeinsam Fortschritte machen – und Du wirst Dich gut, gestärkt und zufrieden fühlen. So wie ein Sportler, der sein Ziel erreicht hat, oder ein Koch, dessen Gericht zum Festmahl wird.

Fehler sind in der Hypnose nicht möglich. Vertraue Dir selbst, Deinem Ziel und dem Prozess. Die Hypnose wird Dir die Tür öffnen – und Du wirst bereit sein, hindurchzugehen.